Goldröhrling zubereiten: Unsere 5 Lieblingsrezepte

Goldröhrlinge gehören zu den strahlenden Stars im Korb der Pilzsammler. Sie verdanken ihren Namen ihrem goldgelben Hut, der bei feuchtem Wetter glänzend und schleimig werden kann. Ihr feines Aroma macht sie zu einer spannenden Abwechslung zu bekannteren Röhrenpilzen. Hier erfährst du, wie sie schmecken, wie du sie vorbereitest und erhältst fünf inspirierende Rezepte, die den Charakter des Goldröhrlings voll zur Geltung bringen.

So schmecken Goldröhrlinge

Frische Goldröhrlinge haben ein mildes, leicht süßliches Aroma mit einer dezenten Fruchtnote. Manche beschreiben ihren Geschmack als nussig oder butterig, wobei er nicht so kräftig ist wie der von Steinpilzen oder Maronen. Damit ihr feiner Charakter nicht übertönt wird, solltest du beim Würzen zurückhaltend vorgehen. Junge Pilze sind zart und aromatisch; ältere Exemplare können einen etwas schwammigen Biss und stärker ausgeprägte Säurenoten haben. Am besten werden Goldröhrlinge frisch verarbeitet, denn ihr Aroma verfliegt schnell.

Vorbereiten für die Zubereitung

Goldröhrlinge solltest du möglichst bald nach dem Sammeln verarbeiten. Entferne lose Nadeln, Blätter und Erde vorsichtig mit einem Pinsel oder Küchenpapier. Bei älteren Pilzen empfiehlt es sich, die schleimige Huthaut abzuziehen; das geht am besten, wenn du die Haut am Rand leicht anhebst und vorsichtig abziehst.

Auch die Röhrenschicht unter dem Hut kann bei größeren Exemplaren entfernt werden, da sie später in der Pfanne leicht matschig wird. Schneide den Stiel ein paar Millimeter über der Schnittkante ab und halbiere oder viertel die Hüte, damit sie gleichmäßig garen. Verzichte auf ausgiebiges Waschen unter fließendem Wasser, da sich die Pilze sonst vollsaugen und ihr Aroma verlieren.

Die schleimige Huthaut beim Goldröhrling wird vor dem Anbraten abgezogen
Die schleimige Huthaut beim Goldröhrling wird vor dem Anbraten abgezogen

Goldröhrlinge richtig braten

Beim Braten entfalten Goldröhrlinge ihr ganzes Potenzial. Erhitze eine Pfanne auf mittlere bis hohe Temperatur und gib ein wenig Butter oder Öl hinein. Sobald das Fett heiß ist, füge die vorbereiteten Pilze hinzu und lasse sie zunächst in Ruhe, damit sie anrösten können.

Nach ein bis zwei Minuten kannst du sie wenden und weiterbraten, bis sie leicht gebräunt sind. Reduziere dann die Hitze, um ihnen Zeit zum Garziehen zu geben. Salze und pfeffere erst am Ende, denn Salz entzieht den Pilzen Wasser und verhindert eine schöne Kruste. Frische Kräuter wie Petersilie, Thymian oder Schnittlauch passen hervorragend und werden kurz vor dem Servieren untergemischt. Möchtest du eine cremige Sauce, lösche die Pilze nach dem Anbraten mit etwas Sahne oder Brühe ab und lasse die Sauce einreduzieren.

5 Rezepte für Goldröhrlinge

Goldröhrlinge lassen sich auf vielfältige Weise zubereiten. Ob zum Frühstück, als Beilage oder Hauptgericht – die folgenden fünf Rezepte zeigen dir, wie abwechslungsreich dieser Pilz ist.

Goldröhrling mit Rührei

Zutaten:

  • 150 g frische Goldröhrlinge
  • 4 Eier
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 EL Butter
  • Salz und Pfeffer
  • Frische Petersilie
  • 2 Scheiben Bauernbrot

Zubereitung: Die Goldröhrlinge putzen, größere Stücke halbieren. Zwiebel fein hacken. In einer Pfanne die Butter erhitzen, die Zwiebel glasig anschwitzen und die Pilze hinzufügen. Bei mittlerer Hitze braten, bis sie leicht gebräunt sind. In einer Schüssel die Eier verquirlen, salzen und pfeffern. Die Eier über die Pilze gießen und unter Rühren stocken lassen, bis das Rührei cremig ist. Die Petersilie fein hacken und unterheben. Das Pilz-Rührei auf gerösteten Bauernbrotscheiben anrichten und sofort servieren.

Salat mit gebratenem Goldröhrling

Zutaten:

  • 200 g Goldröhrlinge
  • 1 Handvoll Feldsalat oder Babyspinat
  • 1 Handvoll Kirschtomaten
  • 1 kleine Schalotte
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Balsamico-Essig
  • 1 TL Senf
  • 1 TL Honig
  • Salz und Pfeffer
  • Frische Kräuter nach Wahl

Zubereitung: Die Pilze putzen und in Scheiben schneiden. In einer Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen und die Pilze bei hoher Hitze kurz anbraten, bis sie Farbe bekommen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und abkühlen lassen. Feldsalat waschen und trocken schleudern, Tomaten halbieren, Schalotte fein würfeln. Für das Dressing restliches Olivenöl, Balsamico, Senf und Honig verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Salat und Tomaten auf Tellern verteilen, die gebratenen Pilze darübergeben, mit Schalottenwürfeln bestreuen und das Dressing darüberträufeln. Nach Belieben mit frischen Kräutern garnieren.

Pilzrahm-Pfanne mit Goldröhrling

Zutaten:

  • 300 g gemischte Pilze (Goldröhrlinge, Champignons, Austernpilze)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 150 ml Sahne
  • 50 ml trockener Weißwein oder Gemüsebrühe
  • 2 EL Butter oder Öl
  • 1 EL gehackte Petersilie
  • Salz, Pfeffer und Muskatnuss

Zubereitung: Die Pilze gründlich säubern und in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. Butter in einer großen Pfanne erhitzen, die Zwiebel glasig anschwitzen und den Knoblauch hinzufügen. Pilze in die Pfanne geben und bei hoher Hitze anbraten, bis sie leicht gebräunt sind. Mit Weißwein oder Brühe ablöschen und kurz aufkochen lassen. Sahne hinzufügen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und bei niedriger Hitze ein paar Minuten köcheln lassen, bis die Sauce eindickt. Vor dem Servieren Petersilie unterrühren. Dazu passen Spätzle, Kartoffeln oder Reis.

Pasta mit Goldröhrling

Zutaten:

  • 250 g Pasta (Tagliatelle oder Spaghetti)
  • 200 g Goldröhrlinge
  • 1 Schalotte
  • 1 Knoblauchzehe
  • 100 ml Sahne oder Crème fraîche
  • 50 g Parmesan, frisch gerieben
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL gehackte Petersilie
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung: Die Pasta in reichlich Salzwasser al dente kochen. In der Zwischenzeit die Goldröhrlinge putzen und in Scheiben schneiden. Schalotte und Knoblauch fein hacken. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen, Schalotte und Knoblauch glasig anschwitzen, dann die Pilze hinzufügen und bei mittlerer Hitze braten, bis sie gebräunt sind. Sahne oder Crème fraîche einrühren und einige Minuten einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die abgetropfte Pasta in die Pfanne geben, gut vermengen und mit Parmesan und Petersilie bestreut servieren.

Pilzsuppe mit gemischten Pilzen (mit Goldröhrling)

Pilzsuppe mit Goldröhrling

Zutaten:

  • 400 g gemischte Pilze (z.B. Goldröhrlinge, Steinpilze, Pfifferlinge)
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Butter
  • 100 ml Sahne
  • 1 EL Mehl (optional zum Binden)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 EL gehackte Petersilie
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung: Die Pilze putzen und grob hacken, Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. In einem Topf Butter zerlassen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig anschwitzen. Pilze hinzufügen und einige Minuten braten. Wenn du eine sämigere Suppe bevorzugst, streue das Mehl über die Pilze und rühre gut um. Gemüsebrühe und das Lorbeerblatt hinzufügen und die Suppe bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen. Danach die Sahne einrühren und die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren mit gehackter Petersilie bestreuen. Je nach Belieben kannst du die Suppe pürieren oder grob lassen.

Verwechslungsgefahr beim Goldröhrling?

Goldröhrlinge gehören zu den Schmierröhrlingen und wachsen häufig in der Nähe von Lärchen. Verwechselungen sind eher selten, dennoch gibt es einige ähnliche Arten. Der Butterpilz (Suillus luteus) hat einen braunen Hut und einen deutlichen Ring am Stiel, während der Goldröhrling einheitlich gelb-orange gefärbt ist und bei manchen Exemplaren kein Ring vorhanden ist. Der Körnchenröhrling (Suillus granulatus) besitzt kleine Körnchen am Stiel und einen helleren Hut.

Alle genannten Arten sind essbar, unterscheiden sich aber in Geschmack und Konsistenz. Um sicherzugehen, ist es ratsam, deine Funde von einem Pilzexperten überprüfen zu lassen. Sammle nur Pilze, die du eindeutig kennst, und lasse im Zweifel lieber einen Pilz im Wald stehen.

Fazit: Vielfalt aus dem Wald

Goldröhrlinge sind vielleicht nicht die bekanntesten Speisepilze, doch ihr mildes Aroma und ihre goldene Farbe machen sie zu einer Bereicherung in der Küche. Mit der richtigen Vorbereitung und schonenden Zubereitung kannst du sie pur genießen oder in vielseitigen Gerichten verwenden. Ob mit Rührei auf knusprigem Brot, im frischen Salat, cremig in Sahnesauce, mit Pasta oder als wärmende Suppe – der Goldröhrling zeigt sich von vielen Seiten. Achte auf die Frische der Pilze, halte dich beim Würzen zurück und genieße ihren natürlichen Geschmack.

FAQ zum Thema Goldröhrling zubereiten

Wie erkennt man einen frischen Goldröhrling?
Frische Goldröhrlinge haben einen festen, saftigen Hut und riechen angenehm mild. Die Röhren unter dem Hut sind gelb bis goldfarben und lassen sich leicht ablösen. Meide Exemplare mit weich matschiger Oberfläche oder unangenehmem Geruch.
Muss ich die Schleimhaut vom Hut entfernen?
Bei jungen, kleinen Pilzen kannst du die Hutoberfläche dranlassen. Bei größeren Exemplaren empfiehlt es sich, die schleimige Haut abzuziehen, da sie beim Garen unangenehm zäh werden kann. Ziehe die Haut vorsichtig vom Rand zur Mitte hin ab.
Kann man Goldröhrlinge einfrieren?
Ja, du kannst Goldröhrlinge einfrieren. Putze die Pilze, schneide sie in Scheiben und blanchiere sie kurz in kochendem Wasser. Nach dem Abkühlen abtropfen lassen und portionsweise einfrieren. So halten sie sich einige Monate.
Darf man Goldröhrlinge roh essen?
Goldröhrlinge sollten stets erhitzt werden. Im rohen Zustand können sie schwer verdaulich sein und haben einen schleimigen Film. Kurzes Anbraten oder Dünsten reicht, um sie genussfähig zu machen.
Welche Gewürze passen zu Goldröhrlingen?
Der feine Geschmack des Goldröhrlings kommt am besten mit dezenten Gewürzen zur Geltung. Salz, Pfeffer, etwas Muskatnuss und frische Kräuter wie Petersilie, Thymian oder Schnittlauch reichen aus. Ein Spritzer Zitronensaft kann die leichte Fruchtnote unterstreichen.

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